Heute wurde in Berlin der 5. Pflege-Qualitätsbericht des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) vorgestellt. Brigitte Döcker, (AWO) Vorsitzende der Sozialkommission I in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) äußerte sich insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen des Berichtes.
„Obwohl sich der Fachkräftemangel seit dem letzten Bericht zunehmend auswirkt, ist es den Pflegeeinrichtungen und Diensten dennoch gelungen, die Versorgungsqualität der pflegebedürftigen Menschen auf einem guten Stand zu halten“, so Döcker.
Der Bericht zeige in vielen Bereichen sowohl für die ambulante als auch für die stationäre Pflege deutliche Verbesserungen. Besonders positiv hervorzuheben ist hier vor allem, dass der Anteil der Bewohner/innen, bei denen freiheitseinschränkende Maßnahmen festgestellt wurden, erneut deutlich zurückgegangen ist.
Andererseits bestehen nach wie vor Verbesserungspotenziale bei der Prävention von Druckgeschwüren und bei der Wundversorgung sowie beim Umgang mit chronischen Schmerzen.
Wie bei den vorhergehenden Berichten auch ist die Aussagekraft dieses Berichts aber aufgrund methodischer Einschränkungen nur begrenzt. Geprüft wird keine repräsentative Stichprobe und das Stichprobenverfahren sowie einzelne Prüfkriterien haben sich im Berichtszeitraum verändert, so dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit den Vorjahren pauschal nicht zulässig ist.
Zudem ist das Erhebungsinstrument unscharf und es wird nicht zwischen gravierenden Mängeln und geringfügigen Mängeln unterschieden. So wird z.B. die Gabe falscher Medikamente auf die gleiche Stufe gestellt wie die nicht bewohnerbezogene Aufbewahrung von Medikamenten.
Ferner erfolgt keine Analyse der Ursachen der dargestellten Qualitätsmängel hinsichtlich einer potentiellen Vermeidbarkeit.
Dies macht einmal mehr deutlich, warum eine Umstellung des Systems der Qualitätsprüfung und Qualitätsberichterstattung dringend notwendig ist, wie sie ab Ende 2018 geplant ist.