Aus Anlass der Sitzung des Lenkungsgremiums zu dem Projekt 'Entbürokratisierung der Pflegedokumentation' am 09.07.2014 erklärt die BAGFW:
Unter dem Motto „Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“ fand von Oktober 2013 bis Januar 2014 ein Praxistest zu einer veränderten Grundstruktur und fachlichen Ausrichtung der Pflegedokumentation statt. Grundlage für die Erprobung einer veränderten Dokumentationspraxis waren die Empfehlungen, die im Rahmen des Auftrags vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) an die Ombudsfrau zur Entbürokratisierung der Pflege, Frau Elisabeth Beikirch, nach intensiven Beratungen mit pflegefachlichen, pflegewissenschaftlichen und juristischen Expertinnen und Experten im Juni 2013 vorgelegt und mit Vertreterinnen und Vertretern der Fachöffentlichkeit, der Selbstverwaltung und der Länder erörtert wurden.
Der veröffentlichte Abschlussbericht “Praktische Anwendung des Strukturmodells Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären Langzeitpflege“ gibt entscheidende Empfehlungen zur Vereinfachung der Pflegedo-kumentation. Auf der Grundlage des im Projekt erarbeiteten Strukturmodells zum Aufbau einer Pflegedokumentation einschließlich des Konzepts zur praktischen Um-setzung kann der Dokumentationsaufwand erheblich reduziert werden, ohne fachliche Standards zu vernachlässigen, die Qualität zu gefährden oder haftungsrechtliche Risiken aufzuwerfen.
Die in der BAGFW zusammenarbeitenden Spitzenverbände der Freien Wohlfahrts-pflege begrüßen dieses Ergebnis, das erstmalig wirklich zu einer Entlastung der Pflegekräfte von nicht-pflegerischen Aufgaben führen könnte. Das würde nicht nur die praktische Pflege verbessern, weil mehr Zeit für sie zur Verfügung steht, sondern auch die Motivation der Pflegenden, die seit Jahren unter einer überbordenden Dokumentationspflicht leiden.
In der heutigen Sitzung des Lenkungsgremiums wurden die organisatorischen und konzeptionellen Voraussetzungen zur Umsetzung des Strukturmodells im Rahmen einer zweijährigen nationalen Implementierungsstrategie beraten. Hierzu bedarf es bis Mitte 2016 weiterhin der politischen Begleitung und einer zentralen Steuerung des Vorhabens auf Bundes- und Landesebene.
Dazu sagt die BAGFW ihre volle Unterstützung gegenüber dem BMG und in Sonderheit dem Bevollmächtigten für die Pflege, Staatssekretär Karl-Josef Laumann zu. Die Spitzenverbände verpflichten sich auch, sich in ihren Untergliederungen für eine zügige Implementation einzusetzen.
Die BAGFW wird dazu im Frühherbst mehrere Veranstaltungen im Bundesgebiet durchführen, um Einrichtungen und Träger über den Stand und die weiteren Schritte zu informieren.
<link internal-link>Mehr zum Konzept der Freien Wohlfahrtspflege für eine künftige Qualitätsberichterstattung...