Jahresbericht 2022 der Finanzkommission
In der Finanzkommission beraten Expertinnen und Experten aller sechs Spitzenverbände über Themen mit wirtschaftlicher Relevanz für die Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Arbeit der Finanzkommission wird unterstützt durch die Fach-ausschüsse „Gemeinnützigkeit und Steuern“, „Wohlfahrtsmarken“, „Statistik“, „Vergaberecht“ und „Fördermittelmanagement“.
In diesen werden Spezialthemen zusammen mit weiteren Fachleuten der Verbände bearbeitet und in die Sitzungen der Finanzkommission eingebracht.
Zu den regulären, alljährlichen Aufgaben der Finanzkommission zählen die Beratungen von Budget- und mittelfristiger Finanzplanung sowie des Jahresabschlusses des Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Bei der Budgetplanung gilt es, bei konstanten Mitgliedsbeiträgen, die umfangreichen Aufgaben der BAGFW zu finanzieren. Zudem sind inhaltliche Schwerpunktsetzungen und Projekte zu ermöglichen. Fester Bestandteil der Arbeit der Finanzkommission ist zudem die quartalsweise Befassung mit der vom Finanzreferat erstellten Plan-Ist-Analyse des Budgets der BAGFW-Geschäftsstelle, um ggf. mögliche Verwerfungen frühzeitig zu erkennen.
Von Bedeutung war und ist in diesem Zusammenhang die Einbindung der Finanzkommission in den weitreichenden Prozess der Reorganisation der BAGFW-Geschäftsstelle, der 2017 angestoßen wurde und mittelfristig angelegt ist. Die strukturellen Anpassungen wurden vollständig umgesetzt. Ein weiterer Konsolidierungsschritt wurde in der Mitgliederversammlung diskutiert und abgestimmt.
Das Jahr 2022 war ansonsten stark geprägt durch den Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf Deutschland. Insbesondere ergab sich eine zusätzliche erhebliche Migrationsbewegung aus der Ukraine; sehr kurzfristig wurden Arbeitsstrukturen auf- und ausgebaut. Die Bundesregierung konnte sich einmal mehr darauf verlassen, dass die Spitzenverbände ad hoc Förderprogramme umsetzen und sorgsam abrechnen. Hier hat sich die Freie Wohlfahrtspflege erneut als verlässlicher Partner erwiesen.
Durch gemeinsame Bemühungen aller Verbände sowohl auf Ebene der Mitgliederversammlung als auch der Finanzkommission konnte die Bundesregierung 2022 von einer Verstetigung der relevanten Fördermittel in der Finanzplanung überzeugt werden. Damit ist schließlich ein lange verfolgtes Ziel der Verbesserung der Planungssicherheit erreicht. Allerdings werden die erheblichen Kosten- und Tarifsteigerungen weitere Bemühungen in den kommenden Jahren unumgänglich machen.
Die Finanzkommission hat sich darüber hinaus durchgehend und z.T. in Sondersitzungen mit dem Projekt „Einführung einer Fördermittelmanagementsoftware für die Mittelkoordinierung der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege am Beispiel der Lotterie GlücksSpirale“ befasst und begleitet den weiteren Prozess.
Auf Anregung des DRK hat die Finanzkommission ein Positionspapier zum „Vorrang der Gemeinnützigkeit“ beraten und verabschiedet und in die politische Diskussion eingebracht. Auf europäischer Ebene hat sie sich mit dem europäischen Vereinsstatut befasst und eine Stellungnahme dazu freigegeben.
Zum Ende des Jahres ist Frau Monika Archangelskij als Finanzreferentin der BAGFW ausgeschieden. Herr Jürgen Uelze-Adams hat die Nachfolge angetreten.