Aufgaben und Ziele der Praxistests
Im Rahmen der zweijährigen Implementierungsstrategie zur Einführung des Strukturmodells in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen hatte das Projekt-büro Ein-STEP gemeinsam mit Praktikern sowie Vertretern der Verbände, der Pflegewissenschaft, der Prüfinstanzen und der Länder Konzepte zur Anpassung des Strukturmodells an die spezifischen Anforderungen der Tages- und Kurzzeitpflege entwickelt. Deren praktische Erprobung konnte jedoch nicht mehr aus den Projekt-mitteln finanziert werden. Daher beauftragten die folgenden privaten und frei-ge-meinnützigen Verbände gemeinsam das IGES Institut in Zusammenarbeit mit dem Projektbüro mit der Organisation und Durchführung der Praxistests:
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) e. V.
- Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
- Arbeitgeber-und Berufsverband Privater Pflege ABVP e. V.
- Arbeitsgemeinschaft Privater Heime und Ambulanter Dienste Bundesverband e. V.
- Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V.
- Bundesarbeitsgemeinschaft Hauskrankenpflege e. V. – B.A.H.
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - DBfK Bundesverband e. V.
- Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB)
Zusätzliche Mittel für die Durchführung der Schulungen stellten 13 Bundesländer zur Verfügung (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen).
Ziel der Praxistests war die Erprobung der entwickelten und in den Leitfäden dokumentierten Anpassungen des Strukturmodells an die spezifischen Anforderungen der Tages- und Kurzzeitpflege. Zugleich diente der Praxistest der Schulung und Unterstützung der am Praxistest teilnehmenden Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen bei der Einführung des Strukturmodells durch das Ein-STEP Projektbüro.
Im Praxistest sollten in Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen insbesondere folgende Fragestellungen beantwortet werden:
• inwieweit die erarbeiteten Anpassungsvorschläge des Strukturmodells an die spezifischen
Anforderungen der Tages- und Kurzzeitpflege den fachlichen und organisatorischen Erfordernissen dieser besonderen Versorgungsangebote entsprechen,
• ob die Pflegedokumentation mit dem angepassten Strukturmodell die pflegerischen Prozesse in den Einrichtungen unterstützt,
• inwieweit das jeweils vorgeschlagene Vorgehen den Dokumentations-aufwand reduziert und
• ob es zur Überwindung von Schnittstellenproblemen beiträgt.
Die Erkenntnisse aus den Praxistests fließen in die Handlungsleitfäden ein (Überarbeitung). Die finalen Handlungsleitfäden stellen die Grundlage für die flächen-deckende Ausbreitung des an die Dokumentationserfordernisse der Tages- und Kurzzeitpflege angepassten Strukturmodells dar.
Grundlage für die Beantwortung der o. g. Fragestellungen bilden Daten und Er-kenntnisse, die aus den im Rahmen des Praxistests vorgesehenen Schulungs- und Reflexionsveranstaltungen sowie durch Erhebungen bei den am Praxistest teilnehmenden Einrichtungen gewonnen wurden.