Berlin, 14. Januar 2015. Heute wurde in Berlin der 4. Pflege-Qualitätsbericht des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) vorgestellt. Anne Linneweber, Vorsitzende des Fachausschusses Altenhilfe in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) äußerte sich insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen des Berichtes.
„Obwohl sich die Bedingungen hinsichtlich Personal, zeitraubender Bürokratie und ausufernder Kontrollen seit dem letzten Bericht eher weiter verschlechtert haben, ist es den Pflegeeinrichtungen und Diensten dennoch gelungen, die Versorgungsqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern“, so Linneweber heute in Berlin.
Der Bericht zeigt, dass die tatsächliche Qualität der pflegerischen Versorgung größtenteils besser ist, als die bloße Ansicht von durchgeführten Maßnahmen im Sinne der Prozessqualität vermuten lässt. So ist z. B. die Anzahl von Druckgeschwüren erneut gesunken und betrifft nur noch 3,8 % der Stichprobe und das, obwohl bei der Durchführung der Vorbeugemaßnahmen noch bei ca. einem Viertel der Betroffenen durch die Qualitätsprüfer Verbesserungspotenzial gesehen wurde.
„Dies macht deutlich, dass ein so genannter Pflege-TüV auf der Basis von Prozessqualität wenig taugt und die Verbraucher eher in die Irre führt. Die Zukunft der Qualitätsberichterstattung kann daher nur in der Veröffentlichung von tatsächlichen Versorgungsergebnissen liegen. Wir müssen die Menschen in den Blick nehmen“, so Linneweber weiter.
Nächster Schritt in Auswertung des Berichtes müsse eine Analyse der Ursachen von dargestellten Qualitätsmängeln sein, denn darüber mache der Bericht keine Angaben. Hier müssten alle Beteiligten einbezogen werden.