Die soziale Daseinsvorsorge wird in Deutschland im Wesentlichen von Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege erfüllt. Diese stellen eine wichtige Säule im deutschen Sozialstaat dar und tragen täglich mit ihren rund 125.000 Einrichtungen und 2,1 Millionen Beschäftigten maßgeblich zur sozialen Daseinsvorsorge in Deutschland bei. Dabei arbeitet die Freie Wohlfahrtspflege nicht gewinnorientiert, und richtet ihre Angebote und Dienstleistungen an den Bedarfen der Menschen aus. Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland haben sich in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zusammengeschlossen.
Europäische Förderprogramme und der Europäische Sozialfonds sind für die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege wichtige Impulsgeber für die Erprobung innovativer Ideen und Methoden, insbesondere bei der Bekämpfung von Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung sowie der Entwicklung und Erprobung von Innovationen in der eigenen Arbeits- und Berufswelt. Europäische Fördermittel wirken immer additiv, sie ersetzen keine regelfinanzierten Instrumente der sozialen Sicherung. Zusätzlich zur konkreten Projektumsetzung durch ihre Mitgliedsverbände koordiniert die BAGFW in Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein ESF-Förderprogramm und entsendet Vertreter:innen in die Begleitausschüsse des ESF auf Bundes- und Landesebene.
Um die Weiterentwicklung des Europäischen Sozialfonds entsprechend der Bedarfe der Einrichtungen, Beschäftigten und Klient:innen der Freien Wohlfahrtspflege datengestützt mitgestalten zu können, hat die BAGFW im Frühjahr 2024 eine Umfrage bei Trägern vor Ort durchgeführt, an der sich über 800 Interessierte aus ganz Deutschland beteiligt haben[1]. Auf der Grundlage dieser Verbändebefragung und der Mitarbeit der Verbände in den Begleitausschüssen auf Bundes- und Landesebene haben die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege die nachfolgenden Empfehlungen entwickelt.
[1] 812 Teilnehmende haben die Umfrage begonnen, 591 haben sie beendet. In die Auswertung der Ergebnisse wurden nur vollständig beendete Fragebogen einbezogen. Der vollständige Datensatz der Umfrage kann bei der EU-Vertretung der BAGFW angefragt werden: euvertretung(at)bag-wohlfahrt.de
Position paper by the Association of German Social Welfare Organisations (BAGFW) for the EU funding period after 2028: Shaping transformation of society and the world of work in future with the European Social Fund!
In Germany, social services of general interest are for the most part provided by social welfare organisations. These organisations are an important pillar of the German welfare state and make a significant contribution to the provision of social services of general interest in Germany every day with their approximately 125,000 facilities and 2.1 million employees. At the same time, social welfare organisations are not profit-oriented and tailor their offers and services to people's needs. The top social welfare organisations in Germany have joined together to form the Association of German Social Welfare Organisations (BAGFW).
European funding programmes and the European Social Fund (ESF) are important sources of impetus for social welfare organisations to test innovative ideas and methods. This particularly goes for combatting poverty and social exclusion. The development and testing of innovations in the working and professional environment is another key area. European funding always has an additive impact; it does not replace standardly funded social security instruments. In addition to concrete implementation of projects by its member organisations, the BAGFW coordinates an ESF funding programme in cooperation with the Federal Ministry of Labour and Social Affairs and appoints representatives to ESF monitoring committees at federal and State levels in Germany.
In order to help shape the further development of the European Social Fund with supporting data and in line with the needs of organisations, employees and clients of the social welfare organisations, the BAGFW conducted a survey of local welfare associations in spring 2024. Over 800 interested parties from all over Germany took part in the survey[1]. The following recommendations have been developed by the social welfare organisations based on this survey and their involvement in the monitoring committees at federal and State levels.
[1] 812 participants began the survey, 591 completed it. Only fully completed questionnaires were included in the analysis of the results. The complete data set for the survey can be requested from the EU representation of the BAGFW at: euvertretung(at)bag-wohlfahrt.de