BAGFW-Praxisforum
PeBem und Personal- und Organisations-entwicklung
Breakout Sessions
Wie kann GAP bei PeBeM unterstützen?
Referent: Thomas Burghoff; Raum 1
Das Projekt der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege, zur besseren Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf – kann keinen reinen PeBeM-Prozess durchführen und begleiten. Dennoch bietet die Teilnahme am GAP-Projekt den Einrichtungen sehr vielfältige Handlungsempfehlungen durch Leitfäden, die sehr gut vorbereiten können. Stichworte sind hier unter anderem Dienstplanerstellung, Verbesserung der Information und Kommunikation, Qualifikationsmix.
Geschulte und erfahrene Coaches begleiten die ambulanten und stationären Einrichtungen bei der Entwicklung von guten Arbeitsbedingungen, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden signifikant zu erhöhen. Gute Fördermöglichkeiten befähigen die teilnehmenden Einrichtungen, sich kostengünstig und kompetent begleiten zu lassen und sich gemeinsam an die ersten Schritte der Personalbemessung zu wagen.
Wesentliches Merkmal ist, dass die Mitarbeitenden bei den einzelnen Projekten mit in die Verantwortung und Umsetzung genommen werden. Letzten Endes kommen die Ergebnisse auch direkt bei den Personen an, für die die Arbeitsbedingungen verändert werden sollen. Dies steigert den Zusammenhalt und die Arbeitsatmosphäre in den einzelnen Einrichtungen und kann den Verbleib im Pflegeberuf sichern.
Es ist unsere Pflege! HWA Bayern (AWO)
Referent:in: Christoph Betz und Vanadis Götz; Raum 2
Das Projekt „Es ist unsere Pflege!“ verfolgt das Ziel eines grundlegenden Kulturwandels: weg von einer verrichtungs- und defizitorientierten Haltung, hin zu einer werteorientierten und beziehungszentrierten Pflegekultur. Im Mittelpunkt stehen dabei die Mitarbeiter*innen mit ihrem Wunsch nach Wertschätzung und (Weiter)-Entwicklung ihrer persönlichen Kompetenzen.
In diesem Workshop stellen wir Ihnen die praxiserprobten Instrumente vor, mit denen eine kompetenz- und werteorientierte Pflege jenseits von Tourenplänen und starren Abläufen realisiert werden kann.
Gestalten Sie gemeinsam mit uns die Zukunft der Pflege – denn es ist unsere Pflege!
Praktische Umsetzungsschritte der Personalbemessung nach § 113 c SGB XI
Referent: Raffael Käsch; Raum 3
Für die Implementierung der einheitlichen Personalbemessung nach § 113c SGB XI sollen die Einrichtungen Maßnahmen zur Personal- und Organisationsentwicklung umsetzen. Wie tiefgreifend dies zu Veränderungen in den einzelnen Berufsbildern führt und somit den Arbeitsalltag und das Selbstverständnis der einzelnen Fach- und Assistenzkräfte verändert, hängt stark von der jeweiligen, aktuell gelebten Ausgangssituation ab. Die Organisationsstruktur und Aufgabenverteilung auf den Wohnbereichen sollte also als erstes betrachtet werden, um dann gut überlegte Veränderungen im Bereich von Personalentwicklung oder geänderten Arbeitsabläufen zu initiieren.
Was braucht es für eine solche Arbeitsanalyse und welche Hindernisse und Stolpersteine sind zu beachten, wenn man sich auf den Weg der Veränderungen macht.
Lassen sie uns gemeinsam in die Praxis schauen und Anteil nehmen an einem durch- und erlebten Veränderungsprozess. In diesem Workshop wird Ihnen anhand des Projektes OPAL eine mögliche Vorgehensweise, als auch die praktisch durchgeführte Arbeitsanalyse und Implementierung eines Veränderungsprozesses in einer Altenhilfeeinrichtung vorgestellt.
Implementierung einer veränderten Arbeits- und Ablauforganisation der Altenhilfe Bethel OWL gGmbH im Rahmen des Projekts “KOA” IPW Uni Bielefeld
Referentin: Heike Reuter; Raum 4
Pflegeeinrichtungen befinden sich angesichts der anhaltenden gesellschaftlichen Veränderungen im stetigen Wandel. Der zunehmende Personalmangel geht mit steigenden fachlichen Anforderungen einher und beides erfordert neue Aufgabenprofile und Formen der Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen Gruppen von Mitarbeiter:innen, mit der die vorhandenen fachlichen Ressourcen zielgerichteter eingesetzt werden können.
Im KOA Projekt des IPW an der Uni Bielefeld wurden stationäre Pflegeeinrichtungen bei der einrichtungsindividuellen Umsetzung praktikabler und bedarfsgerechter Formen der qualifikations- und kompetenzorientierten Arbeitsteilung unterstützt und begleitet.
Die Altenhilfe Bethel OWL gGmbH, die mit einer stationären Einrichtung am KOA-Projekt teilgenommen hat, berichtet in diesem Workshop von ihren Ideen und Erfahrungen bei der Implementierung einer veränderten Arbeitsorganisation und freut sich auf den Austausch mit Ihnen, wie in dem Veränderungsprozess, unter Berücksichtigung der Vorgaben der neuen Personalbemessung, die Hürden und Herausforderungen gemeistert werden können und der notwendige Haltungswechsel in der Einrichtung gelingt.
Einführung des Pflegepersonalbemessungsverfahrens
(PeBeM) im BRK
Referent:in: Nelleke Jakob und Patrick Bruhn; Raum 5
Zielsetzung des landesweiten BRK-Projektes ist die Unterstützung ausgewählter Einrichtungen bei der Einführung des neuen Personalbemessungsverfahrens und der daraus resultierenden Reorganisation der einrichtungsindividuellen Strukturen und Prozesse. Es wird erwartet, dass die PeBeM-Einführung zu tiefgreifenden Veränderungen in den teilnehmenden Einrichtungen führen wird. Die durch das Projekt gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden allen Einrichtungen im BRK zur Verfügung gestellt. Damit diese für die eigene Reorganisation verwendet werden können. Es handelt es sich um einen teilstrukturierten, ergebnisoffenen Prozess, der durch die Soziallotterie GlücksSpirale finanziert wird. Herzstück sind speziell für diese Aufgabe qualifizierte Care-Koordinator:innen, die die Pflegeprozesssteuerung für 10 – 12 Bewohner:innen übernehmen, und den damit verbundenen Versorgungsbedarf und Personaleinsatz steuern, auch unter der Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Kriterien.
Primary Nursing
Referentin: Tanja Stuhl; Raum 6
Primary Nursing ist ein modernes, zukunftsorientiertes und effektives Pflegesystem, das die Unabhängigkeit und Verantwortung einer Pflegefachperson betont. Primary Nursing ist genau das, was es in der Umsetzung der neuen Personalbemessung braucht. Primary Nursing beinhaltet eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung, die darauf abzielt, die Mitarbeiterzufriedenheit und die Arbeitsleistung zu steigern. Primary Nursing ermöglicht einen großen Gestaltungsspielraum für die eigene Arbeit und bietet den Pflegefachpersonen Raum, unabhängige Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie die Bedarfe und Bedürfnisse ihrer Bewohner*innen am besten erfüllen können.
Primary Nursing ist ein Pflegesystem, welches den Pflegenden wieder Selbstvertrauen gibt, ihre arbeitstäglichen Aufgaben selbst zu regeln und in dem Pflegefachpersonen ihre Vorbehaltsaufgaben gerne und selbstverständlich wahrnehmen.
Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren, inwieweit Primary Nursing auch für Ihre Einrichtung ein Gewinn sein kann!
Praxisbericht: Evaluation der Arbeitsorganisation aus der Perspektive der Qualifikations- und Kompetenzorientierung
Referentin: Ilse Hotz; Raum 7
Der Wohnpark am Rohrpfuhl bietet vollstationäre Pflege nach Hausgemeinschaftsprinzip in acht Hausgemeinschaften. Der fachliche Schwerpunkt in zwei Hausgemeinschaften liegt in der Versorgung von Menschen mit Demenz. Die Hausgemeinschaften hatten seit jeher ein eigenes Personalkonzept verhandelt. Ein multiprofessionelles Team arbeitet in der direkten Versorgung. Immer wieder ergibt sich in diesem Rahmen die Notwendigkeit das Personalkonzept gegenüber den Kostenträgern transparent darzustellen. Auch Veränderung in der Zusammensetzung der Bewohnerstruktur führen zur Überprüfung von Arbeitsabläufen und Aufgabenzuordnungen.
Im Projekt „kompetenzbasiertes Personalkonzept“ ging es nicht darum, das bestehende Konzept umzuwerfen, sondern in der Praxis zu klären:
- was pflegefachliche Vorbehaltsaufgaben in den Prozessen praktisch bedeuten,
- wie komplexe und instabile Pflegesituationen im Alltag bewertet werden können, um den konkreten kompetenzbasierten Einsatz von Mitarbeitenden und die Durchführung der Pflege zu steuern,
welchen Entwicklungsbedarf bestehende Strukturen und Prozesse haben.
In der Konzeption des Projekts stellte sich die Aufgabe personelle strukturelle Vorrausetzungen zur Teilnahme zu schaffen, das eigenverantwortliche Handeln der Pflegefachkräfte zu fördern und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu berücksichtigen.