Derzeit erstellt die Bundesregierung den Haushaltsentwurf für 2025. Vor dem Hintergrund der durch das Finanzministerium kommunizierten Sparzwänge, treibt viele Menschen die Frage um: Wo wird gekürzt werden? Und welche Folgen wird dies haben?

 

 

Mit der vorliegenden Umfrage wollten wir – die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege – ergründen, in welcher finanziellen Lage unsere Einrichtungen und Dienste dem Haushaltsentwurf entgegensehen. Wie resilient ist das System angesichts des anhaltenden Spardrucks? Und welche Potentiale bleiben auf der Strecke?

Bereits 20221 und 20232 haben Befragungen durch die Wohlfahrtsverbände gezeigt, dass die Träger der gemeinnützigen sozialen Arbeit unter erheblichem finanziellem Druck stehen. Steigende Lohnkosten, Preissteigerungen und stetig wachsende Bedarfe, z.B. im Bereich der Migrationsberatung oder der Altenhilfe, werden kaum oder gar nicht durch Fördermittelgeber und Kostenträger ausgeglichen. Damit wird sogar jede „Nullrunde“ zum realen Verlust an Handlungsspielraum – und jede Kürzung gefährdet das Überleben von Angeboten und ihren Trägern.

Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass eine Trendwende bei der Finanzierung der sozialen Arbeit bisher ausgeblieben ist. Schlimmer noch: Der Abwärtstrend scheint sich zu beschleunigen.


1)Der Paritätische (2022): Soziale Infrastruktur vor dem Aus? Dramatische Kostensteigerungen gefährden den Bestand sozialer Einrichtungen und Dienste. [online: umfrage-energiekosten2021_web.pdf (der-paritaetische.de)].

2) Arbeiterwohlfahrt (AWO), Der Paritätische, Diakonie Deutschland (2023): Soziale Angebote vor dem Aus – Umfrage zur finanziellen Lage der sozialen Arbeit. [online: umfrage_sozialeangebote-in-gefahr_2023_0.pdf (awo.org)].