SEXUALPÄDAGOGIK IN VIELFALT UND NEUEN FORMATEN

30. Juni 2022 - Präsenzveranstaltung: 1. Tag


Grußwort der BAGFW

Ingo Grastorf
Diakonie Deutschland

Vortrag: „30 Jahre Schwangerschaftskonfliktgesetz und Sexualaufklärung“

Angelika Heßling
BZgA

Workshops und Grafic Recordings
Workshop A1
„Wann hast du eigentlich gemerkt, dass du hetero bist?“

Ausgehend von den Maximen professioneller Handlungskompetenz (Wissen – Können - Haltung) sind die wertvollsten Ressourcen sexueller Bildung: WIR! 

Wir sind jene, die den Bildungsauftrag im Bereich der sexuellen und reproduktiven Rechte verwirklichen. Um zielgruppenspezifische und intersektionale Angebote entwickeln und gestalten zu können, benötigen wir deshalb grundlegendes Know How, um die Vielfältigkeit der Menschen zu verstehen. Einen Blick zu wagen über den eigenen Tellerrand wird dabei neue Perspektiven erschaffen. In diesem Workshop werden wir deshalb unsere Handlungskompetenzen im Bereich „Sexuelle Bildung und Heteronormativitätskritik“ hinterfragen und stärken. Mittels eines kurzen Inputs, Übungen zur Selbstreflexion und entsprechender Auswertung wollen wir insbesondere Fragen der eigenen Haltung erlebbar machen.

Urs Gamsavar
Lust.Punkt
Katja Wollmer
pro familia Bundesverband
Workshop A2
Sexualpädagogische Gruppenangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen

Unser DRK-Projekt im Jahr 2017/2018 war die Sexuelle Bildung in „Werkstätten für Menschen mit Behinderung“ und in „Schulen für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und sonderpädagogischen Förderbedarf.“ Wir arbeiten auch zurzeit mit der Zielgruppe.

Dort lernten wir in einem rasanten Tempo das 1x1 der einfachen Sprache und wie wir auf Augenhöhe in Kontakt kommen können, um über eines der intimsten Themen zu sprechen, über Sexualität. Und wie immer waren mit dabei: Themen rund ums Verliebt Sein, körperliche Veränderungen in der Pubertät, Fragen zum Elternsein, Ängste und Sorgen, Eifersucht und Grenzüberschreitungen. Wir boten mit viel Zeit und wiederkehrenden Treffen Kurse für die Zielgruppe an, die laut Behindertenrechtskonvention seit 2008 ebenfalls ein Recht auf Beratung und Bildung haben. 

In diesem Workshop stellen wir ein machbares Setting, verschiedene Materialien und Methoden vor und wollen in Austausch mit anderen Praktiker*innen kommen, oder mit solchen, die es werden wollen.

Stefanie Theil
DRK-Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familienplanung und Sexualität, Potsdam
Britta Warnsholdt
DRK-Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familienplanung und Sexualität, Potsdam
Workshop A3
queer-jüdische Perspektiven auf Sexualpädagogik

Im Workshop werden wir zunächst die Organisation Keshet Deutschland e.V.

www.keshetdeutschland.de

vorstellen und anhand von Praxisbeispielen die Herausforderungen für queere jüdische Menschen sowie die bestehenden Unterstützungsangebote thematisieren.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden wir uns den Fragen nähern, wie in Bildungskontexten vielfältigere Auseinandersetzungen mit Sexualpädagogik aussehen können.

Eden Kosman
Keshet Deutschland e.V.
Nicoleta Mena
Keshet Deutschland e.V.
Workshop A4
Sexuelle Bildung im interkulturellen Kontext

Sexualität wird durch die Gesellschaft geprägt und befindet sich somit im Spannungsfeld unterschiedlicher Kulturen. Die eigenen Werte, Normen und Moralvorstellungen können in der sexuellen Bildung durch die Arbeit mit Personen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen irritiert werden.

Dies stellt für viele sexualpädagogisch Tätige eine besondere Herausforderung dar. Zum einen werden wir mit uns unbekannten und neuen Perspektiven konfrontiert, zum anderen behandeln wir das überaus sensible Thema der Sexualität.

Aus diesem Grund ist die Reflexion der eigenen Haltung und Vorannahmen von besonderer Bedeutung.

Nach einer theoretischen Annäherung an den Kulturbegriff werden wir uns im Rahmen einer kurzen Biografiearbeit mit unserer eigenen und der vermeintlich fremden kulturellen Identität auseinandersetzen und genauer betrachten, welche Relevanz eine kultursensible Haltung im Kontext der sexuellen Bildung mitbringt.

Alex Zapf
Caritas Berlin und freiberufliche Bildungsreferentin

 
Workshop A5
Prävention sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend

Um den Herausforderungen in der Prävention sexualisierter Gewalt gewachsen zu sein, benötigen Praktiker*innen eine robuste, gut verfügbare Datenbasis aus verlässlichen Quellen. Hierzu führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) langlaufende Monitoringstudien sowie bedarfsorientierte Befragungen und Expertisen zur Unterstützung der Fachpraxis durch. 

Exemplarisch werden wir Ihnen die Ergebnisse der repräsentativen Wiederholungsbefragung zu Jugendsexualität aus dem Jahr 2021 vorstellen und insbesondere auf die Prävalenz sexualisierter Gewalterfahrung im Jugendalter eingehen.

Bezüglich der Möglichkeiten, sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend zu thematisieren und Kinder stark zu machen, stellen wir Ihnen die bundesweite Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs „Trau Dich!“ vor. Wir werden gemeinsam mit Ihnen weitere Bedarfe aus der Praxis diskutieren. 

Angelika Heßling
BZgA
Stefanie Amann
BZgA