Jahresbericht 2022 des Fachausschusses Wohlfahrtsmarken

Vorsitz:

Evelyn Moeck, Diakonie Deutschland 

Das Jahr 2022 war aus Sicht der im Fachausschuss „Wohlfahrtsmarken“ zusammen arbeitenden Verbände geprägt vom Warten auf eine Entscheidung des Bundesministeriums der Finanzen über die Vergabe der Lizenz zu Produktion, Vertrieb und Vermarktung von Postwertzeichen mit dem Aufdruck „Deutschland“, zu denen die Zuschlagsmarken gehören. Vor dem Hintergrund, dass der aktuelle Vertrag mit der Deutschen Post zum 31.12.2023 ausläuft, wurde allseits mit einem Abschluss gerechnet. Dieser steht aktuell noch aus. Es wurde jedoch mehrfach betont, dass in der Ausschreibung alle für die Wohlfahrts- und Weihnachtsmarken relevanten Punkte unverändert aus dem noch gültigen Vertrag übernommen wurden.

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause hat der Bundespräsident wieder ein Bürgerfest für Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren. Da der Fokus in diesem Jahr auf der Förderung des jungen Ehrenamtes lag, waren die Mitgliedsverbände der BAGFW aufgefordert, aus ihren Reihen insgesamt zehn Personen vorzuschlagen, die selbst unter 30 Jahre alt sind oder aber sich zum Ziel gesetzt haben, den Nachwuchs im Ehrenamt zu fördern. Leider musste die Veranstaltung kurz nach Beginn wegen drohender Unwetter abgebrochen werden. Der Bundespräsident hat zugesagt, alle Teilnehmer in 2023 erneut einzuladen.

Im Zuge der Einladungen und Übersendung der Anmeldeunterlagen für die Internationale Briefmarkenbörse Ende Oktober 2022 sowie der Internationalen Briefmarken-Ausstellung IBRA im Mai 2023 in Essen haben die Verbände beschlossen, nicht mehr an derartigen Veranstaltungen teilzunehmen. Einerseits sei nicht abzusehen, wie sich die Standortverlegung für die Briefmarkenbörse von Sindelfingen nach Ulm auswirke, anderseits stünden organisatorischer Aufwand und Kosten in keinem gesunden Verhältnis zum Erlös.

Die im Februar erschienenen Wohlfahrtsmarken mit Motiven aus dem Grimmschen Märchen „Rumpelstilzchen“ sowie die im November herausgegebene Weihnachtsmarke „Die Botschaft des Engels: Ich verkündige euch eine große Freude.“ sind wie in den Vorjahren auf vielfältige Weise durch die Deutsche Post und die Verbände beworben worden. Hierzu zählen z. B. Thekenaufleger und Aussendungen an alle Haushalte. Dennoch ist bei den Verkäufen der Deutschen Post mit Einbußen zu rechnen. Nach Mitteilung der Deutschen Post entsprechen die rückläufigen Verkaufszahlen der Wohlfahrtsmarken dem allgemeinen Trend. Nicht nur für die Wohlfahrtsmarken, sondern für alle Zuschlags- und sonstigen Marken zeichnet sich gleichermaßen ein negativer Trend ab, der u. a. der Konkurrenz durch alternative Kommunikationsformen geschuldet sei.

Die Deutsche Post hat für die Serie 2022 884.514 Euro für die Wohlfahrtsmarken überwiesen. Diese Summe liegt um 22.500 Euro unter dem Vorjahreswert zum selben Zeitpunkt sowie um rund 100.000 Euro unter dem Endstand. Für die Weihnachtsmarke sind für die ersten beiden Verkaufsmonate (November und Dezember) 389.851 Euro gezahlt worden. Dieser Betrag liegt deutlich unter dem Vorjahreswert zum Jahresende 2021 von 511.463 Euro. Eine abschließende Bewertung der Serie 2022 ist zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, da die Abrechnungsmodalitäten seitens der Deutschen Post z. T. starken Verzögerungen und/oder Schwankungen unterliegen.

Die Verbände haben in rund 12.500 Einzelbestellungen 9,8 Mio. Wohlfahrts- und Weihnachtsmarken mit einem rechnerischen Zuschlagswert in Höhe von knapp 4,3 Mio. Euro abgenommen. Gegenüber dem Vorjahresergebnis bedeutet das einen Rückgang von rund 3% bei Stückzahlen und Erlös.

 

Weitere Informationen unter www.wohlfahrtsmarken.de